28.4.2023
Die geplante Investorenbeteiligung der DFL entwickelt sich immer weiter und Fußballfans werden weiterhin überwiegend im Dunkeln gelassen. Wir fordern, dass der Prozess vorerst gestoppt und mehr Transparenz geschaffen wird, bevor der Fußball, wie wir ihn kennen und lieben, unwiderruflich verändert wird!
Finanzielle Interessen dominieren unlängst den internationalen Fußball, wie die Weltmeisterschaft in Katar oder die Vergabe der Fußball-Klub-WM an Saudi Arabien verdeutlicht. Es wäre verblendet zu behaupten, dass Geld in den Deutschen Fußball Ligen nicht ebenfalls eine treibende Kraft ist. Jedoch muss verhindert werden, dass jede Entscheidung nur noch von der finanziellen Tragweite abhängt. Die DFL Investorenbeteiligung ist dafür das beste Beispiel und es ist unsere Aufgabe als Fans unserem Unmut Gehör zu verschaffen.
Begründung
Die angestrebte Investorenbeteiligung ist immer noch dominierendes Thema im deutschen Fußball-Kosmos. Aus diesem Anlass wollen wir von fans1991 objektiv die Vor- und Nachteile dieses weitreichenden Eingriffs in die Ligastrukturen darstellen. Zudem bieten wir über eine Petition die Möglichkeit, sich gesammelt zu solidarisieren.
Pro:
Die wohl bedeutendsten Punkte, welche für die Investorenbeteiligung sprechen, sind die Verbesserung der Digitalisierung der Liga sowie der internationalen Konkurrenzfähigkeit. In beiden Punkten bleibt die Bundesliga zunehmend auf der Strecke. Digitalisierung wird zwar betrieben, doch nichtsdestotrotz braucht es Zukunftsinvestitionen, damit die DFL in einem sich stark wandelnden Medienmarkt weiterhin mithalten kann. Ebenso verhält es sich im sportlichen Bereich. So bedenklich, wie es auch sein mag, regiert Geld den Fußball und lockt hochkarätige Spieler an. Die Topstars tummeln sich in den Ligen, die finanziell für sie am lukrativsten sind. Dazu zählt die Bundesliga, bis auf wenige Ausnahmen, derzeit nicht. Mit einem Milliarden-Investment könnte sich dies ändern und die Liga würde einen spürbaren „Boost“ bekommen. Positive Beispiele aus Nachbarländern sind dahingehend die spanische La Liga, die 2,7 Milliarden Euro über ein Investoren-Modell kassierte und die französische Ligue 1, die mit 1,5 Milliarden nachlegte.
Contra:
Es lässt sich hier viel über Tradition und Fußball-Romantik sprechen. Beide Bereiche haben in den letzten Jahren ohnehin schon einiges einbüßen müssen und Kritiker sehen die Investorenbeteiligung als eine Art Todesstoß. Für all diejenigen, denen dies zu oberflächlich ist, lässt sich allerdings auch aus wirtschaftlicher Perspektive gegen den Anteilsverkauf argumentieren. Dabei handelt es sich schließlich keinesfalls um eine Schenkung, sondern um ein Investment, bei welchem die Geldgeber mittel- und langfristig nicht nur ihr eigenes Geld zurückhaben wollen, sondern zusätzlich eine anständige Rendite. Dies soll planmäßig über die Partizipation des Investors an den Erlösen aus dem Verkauf der TV-Rechte geregelt werden. Allerdings verzeichneten jene zuletzt einen Negativtrend. Sollte dieser anhalten, würde der Liga das Geld in Zukunft fehlen und die Investmentstrategie würde nicht aufgehen. Man würde also nur die Verlagerung des Problems, anstelle der Lösung vorantreiben.
Meinungen sind stets verschieden und das ist auch gut so! fans1991 lehnt die geplante Beteiligung eines Investors am deutschen Profifußball allerdings entschieden ab und möchte all denen, die diese Sicht teilen, die Möglichkeit geben, sich über eine Petition zu solidarisieren. Die gesammelten Unterschriften werden anschließend der DFL zugesandt, um aufzuzeigen, dass die Fans, die Fußball überhaupt erst zu dem Phänomen gemacht haben, welches es heute ist, gegen einen Ausverkauf der Liga sind.