6.11.2022
Die Winter-Weltmeisterschaft 2022 in Katar steht im Zeichen des Geldes. Unlängst haben sich in Deutschland viele Städte gegen Public Viewing Events entschieden und immer mehr Menschen solidarisieren sich mit der „boycott-qatar“-Bewegung. Auch in Köln haben sich bereits viele alteingesessene Fußball-Kneipen gegen eine Übertragung des Turniers ausgesprochen und viele bieten sogar ein Alternativprogramm an.
Im Kontext der andauernden Negativ-Schlagzeilen aus dem Austragungsland sicherlich die richtige Entscheidung. Auf die verdächtige Vergabe des Austragungsrechtes folgten menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen, klimafeindlichen Bauprojekte und nun auch noch gekaufte Fans.
Nie zuvor gab es im Vorfeld einer Weltmeisterschaft so viele Warnzeichen, die gegen eine Austragung an einem bestimmten Ort gesprochen haben. Das Wegbleiben der Fans ist in diesem Zusammenhang deshalb wenig verwunderlich. Trotzdem ist die Aussagekraft immens, denn für viele langjährige Fußball-Fans ist der Besuch einer Weltmeisterschaft ein Lebenstraum. Wie man nun aber sieht, gilt es dabei nicht jenen um JEDEN Preis zu verwirklichen. Einem gänzlich anderen Kredo folgt das katarische Organisationskomitee der WM 2022. Der Preis spielt dort schon längst keine Rolle mehr.
Reisen auf Kosten des Emirats, aufgeladene Kreditkarten bei Ankunft und zahlreiche kostenlose Aktivitäten im Austausch für Social-Media-Promo und gute Miene zum bösen Spiel - das ist der Leitgedanke des „Fan-Leader-Networks“. Kurz gesagt: Aus 59 Ländern werden 450 gekaufte Fans eingeflogen, die über all die Missstände hinwegsehen und einen guten WM-Spirit verbreiten sollen. Verhaltenskodex und staatliche Beobachtung inklusive.