6.4.2017
Es ist ein Slogan der Marke „Ausgelutscht“: Getrennt in den Farben, in der Sache vereint. Doch hier trifft diese Aussage einmal mehr den Punkt. Denn es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die großen Fanorganisationen vom 1. FC Köln und von Borussia Mönchengladbach in der jüngeren Vergangenheit eher selten Gemeinsamkeiten betonen konnten. Und die sportliche Rivalität zwischen Rot-Weiß und Schwarz-Weiß ist ohnehin bundesweit bekannt. Dass sich die Fanvertretungen also am 4.4.2017 zu einem Austausch zusammengefunden haben, hat einen ganz konkreten Grund. Das Derby ist in Gefahr.
Natürlich nicht das sportliche Aufeinandertreffen der Lizenzspielermannschaften, sondern die elektrisierende Stadionstimmung zwischen den beiden Fanlagern. Denn Politik und Sicherheitsorgane scheinen entschlossen, die Gastkontingente bei wiederholten Ausschreitungen der Fangruppen stark zu reduzieren und die Tickets konsequent nur noch personalisiert auszugeben. Da die beiden Vereine durch Fehlhandlungen einzelner Fans empfindliche Verbandsstrafen erleiden, bringen diese zusätzlichen Einnahmeverluste sowie Mehrkosten für organisatorische Maßnahmen in Kürze das vielzitierte Fass zum Überlaufen. Die Konsequenz: Derbys ohne Gästefans!
Beide Vereine haben im Vorfeld der gemeinsamen Bundesligaspiele 2016/2017 gegen die Widerstände von Politik und Behörden ein Festhalten am 10% Gästekontingent durchgesetzt. Nur wir, die Anhänger beider Lager, können vermeiden, dass die rheinischen Derbys künftig ohne Gästefans ausgetragen werden. Indem auf Gewalttaten und Störungen des Spielablaufs sowie insgesamt am Spieltag verzichtet wird! Indem auch auf jene eingewirkt wird, die es nachweislich im Umfeld der beiden großen Vereine gibt. Daher unser dringender Appell für ein friedliches und störungsfreies Derby. Die Rivalität gehört auf den Platz und muss vor allem dort ihren Ausdruck finden. Nach dem Spiel kann niemand behaupten, er habe die Konsequenzen nicht gekannt. Niemand kann behaupten, nur der DFB, nur die vermeintliche Verbandswillkür seien schuld an den aus Derbyunruhen resultierenden Strafen. Wir Fans habe es in der Hand. Wenn es ein gemeinsames Anliegen gibt, das die Szenen auch in 2017 noch eint, dann das: Derbysupport schützen!
fans1991 & Kölner Fanprojekt