13.9.2016
Liebe FC-Fans,
am Samstagabend kam es am Düsseldorfer Hauptbahnhof zu einer Auseinandersetzung zwischen Fans von Borussia Mönchengladbach sowie des 1. FC Köln. Dabei wurde ein Fan von Borussia Mönchengladbach verletzt. fans1991 möchte sich als größte Fanorganisation des 1. FC Köln unmissverständlich von den Vorkommnissen distanzieren und setzt sich für einen gewaltfreien Umgang rund um den Fußball ein – auch und gerade zwischen rivalisierenden Fangruppen. Bei aller Rivalität, wir sind Fußballfans und möchten unsere Leidenschaft ausleben können.
Allerdings weisen wir die – wiederholte – Unterstellung des Fanprojekts Mönchengladbach (FPMG) entschieden zurück, wonach es eine mangelnde Ursachenforschung des 1. FC Köln sowie der Kölner Fan-Projekte in Bezug auf solche Vorfälle gäbe.
Im Sinne eines kollegialen Miteinanders der Fanprojekte sehen wir davon ab, die Fehler stets bei anderen zu suchen. Uns ist bewusst, dass keine größere Fanszene in Deutschland, und somit auch die des 1. FC Köln, frei von Problemen und negativen Vorfällen ist. Nachdem jedoch unsere Kollegen aus Mönchengladbach wiederholt dieses Schwarzer-Peter-Spiel gespielt haben und nun zum rhetorischen Totschlagargument „Was muss noch passieren?“ ausgeholt haben, erlauben wir uns, an einige wenige Vorfälle zu erinnern, die eindeutig von der dortigen Szene ausgegangen sind.
Bei einem gezielten Angriff auf die Kölner Südkurve in der Saison 2014/2015 wurden zahlreiche Personen verletzt. Damit nicht genug: Ein schwer verletzter Anhänger des 1. FC Köln landete im Krankenhaus; die Telefonnummer dieses Krankenhauses wurde von der (selbsternannten) "beliebtesten und friedlichsten" Fanszene Deutschlands via Banner veröffentlicht. Respekt? Nicht zu erkennen. Im März dieses Jahres griffen Anhänger von Borussia Mönchengladbach am Essener Bahnhof Fans von Borussia Dortmund an. Ähnliche Vorfälle gab es bereits Ende 2015 – hier wurden Anhänger von Hannover 96 in der Nähe von Mönchengladbach angegriffen. Darüber hinaus verletzte der Mönchengladbacher Vorsänger einen Fan aus der eigenen Fanszene lebensgefährlich.
Stellungnahmen von Seiten des Mönchengladbacher Fanprojekts? Ursachenforschung? Fehlanzeige!
In unseren Augen löst man diese Probleme jedoch nicht, indem man sich gegenseitig Vorwürfe macht und in der Öffentlichkeit bloßstellt, sondern nur durch konstruktive Gespräche. Daher haben wir am gestrigen Montag, den 12. September 2016 -leider vergeblich- versucht, mit den Kollegen des Fanprojekts Mönchengladbach eine gemeinsame Stellungnahme zu entwickeln, obwohl laut Aussagen der Polizei die Provokationen im Düsseldorfer Bahnhof nicht von Kölner Seite ausgegangen sein sollen.* Wir halten den Versuch, die eigenen Fans öffentlich wider besseren Wissens grundsätzlich als harmlose Opfer darzustellen, die immer nur von bösen anderen Szenen angegriffen werden, für einen Irrweg – auch wenn sie aus Mönchengladbacher Sicht, insbesondere nach den von beiden Seiten geführten Auseinandersetzungen rund um die Derbys, zuletzt offenbar erfolgreich war. Wir werden jedoch nicht hinnehmen, dass Ereignisse weiterhin falsch geschildert werden!
Für die Zukunft wünschen wir uns, dass alle Fanprojekte wieder zu der kollegialen Atmosphäre eines Austauschs zurückkehren, in der man Probleme bespricht, statt sich gegenseitig verbal zu attackieren. Wir sind stets bereit, fernab von der Rivalität unserer Vereine, den Kollegen Respekt und Anstand zu erweisen; dies sollte jedoch auf Gegenseitigkeit beruhen. Wir laden die Verantwortlichen des Fanprojekts Borussia Mönchengladbach daher herzlich ein, auf eine gemeinsame Suche nach Lösungsansätzen zu gehen. Im Sinne der Fans beider Clubs.
Euer fans1991-Team und Vorstand
* Nachtrag: Wir möchten darauf hinweisen, dass die Fanbetreuung von Borussia Mönchengladbach in Person von Thomas Weinmann angeregt hatte, an einer gemeinschaftlichen Lösung zu arbeiten. Die Veröffentlichung geschah an dieser Stelle durch den Vorstand des Fanprojektes Mönchengladbach Supporters Club e.V..